Vor Kurzem hat mir ein Kollege bei einem Gespräch über Gartenbau von Hydroponik berichtet. Diese klang so spannend, das ich mich darüber weiter informiert habe und beschlossen habe, ein solches System selbst zu bauen. Im Folgenden folgt ein kurzer Erfahrungsbericht dazu.
Bevor ich auf den Bau des Hydroponik Systems eingehe zunächst einmal eine Kurzbeschreibung, was Hydroponik überhaupt ist. Mit Hydroponik werden Pflanzen ohne Erde nur in einer Nährstofflösung aufgezogen. Dies hat mehrere Vorteile. Zum einen wird weniger Wasser benötigt, zum anderen sind die Pflanzen weniger anfällig für Schädlinge, da diese sich oft in der Erde ansiedeln. Ein Hydroponik System kann man ganzjährig betreiben. Die Erträge sind oft höher als bei herkömmlichen Anbaumethoden, da die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Zudem lassen sich Wachstumsbedingungen wie Licht, Temperatur und Feuchtigkeit genau steuern, sodass das Pflanzenwachstum beschleunigt werden kann. Besonders in städtischen Gebieten oder Gegenden mit ungünstigen Bodenverhältnissen stellt Hydroponik eine nachhaltige Lösung dar, um frische Lebensmittel effizient zu produzieren. Durch die platzsparende Anordnung der Pflanzen können auch kleine Flächen bestmöglich genutzt werden.
Es gibt verschiedene Hydroponik Systeme wobei man ganz allgemein zwischen aktiven und passiven Systemen unterscheidet. Aktive Systeme benutzen elektrische Geräte wie Pumpen. Diese Pumpen werden verwendet, um die Nährstofflösung zu bewegen, damit diese Sauerstoff aufnimmt.
Bei passiven Systemen Systemen erfolgt die Versorgung der Pflanzen mit der Nährlösung ohne den Einsatz elektrischer Pumpen. Stattdessen wird die Lösung durch Kapillarwirkung oder Schwerkraft an die Wurzeln der Pflanzen geleitet. Diese Systeme sind in der Regel einfacher aufgebaut und benötigen weniger Wartung, da sie keine beweglichen mechanischen Teile enthalten. Ein Beispiel für passive Hydroponik-Systeme ist das Docht-System, bei dem ein Docht die Nährlösung zur Pflanze transportiert.

Für den Bau des Hydroponik Systems habe ich Abflussrohre verwendet. Diese sind im Baumarkt für wenige Euro zu haben. In diese habe ich mit Hilfe einer Lochsäge Löcher im Abstand von 12 cm gebohrt. Das geht gut, allerdings fallen viele Plastikspäne an und das ausgesägte Stück Plastik lässt sich nur schwer wieder von der Lochsäge trennen.

Die entstandenen Löcher habe ich mit Schleifpapier entgratet. Danach habe ich jedes Plastikrohr mit Wasser abgespült, um die restlichen Plastikspäne zu entfernen. Die Rohre habe ich mit Winkeln an einem Klappbock befestigt. Auch der Klappbock ist im Baumarkt günstig zu erwerben.
Für den ersten Anbau habe ich kleine Salatpflanzen gekauft. Diese habe ich zusammen mit einem Doch und Blähton in einen Netztopf gegeben. Den

Netztopf musste ich an einer Stelle leicht mit einer Schere einschneiden, um den Docht positionieren zu können.
Fazit: Der Aufbau eines Hydroponik Systems ist einfach und man kann ein solches System in wenigen Stunden selbst bauen. Bezüglich der Aufzucht der Pflanzen muss ich noch Erfahrung sammeln.
